Fifty Days On The Road |
„Poetisch, kritisch, unmittelbar“ — einige persönliche Anmerkungen zur Shiregreen-Sonder-Edition „Fifty days on the road“ „Fifty days on the road“ ist ein sehr persönliches und unmittelbares Album geworden. Die Songs habe ich allesamt während einer knapp zweimonatigen Reise durch den Westen der USA im Sommer und Herbst 2019 geschrieben, nur der deutschsprachige „Hidden Track“ ist danach zu Hause entstanden. Gut 8.000 Kilomter haben wir hinter uns gebracht, „from LA to Laramie, from Santa Fe to Carson City“. Meine Frau Angelika hat all das in Bildern festgehalten, gut 5.000 sind es am Ende geworden. Startpunkt unserer Reise war das Folk-Festival in Cenntennial/Wyoming, wo ich auf Einladung von Jay Shogren, dem „singenden Nobelreisträger“, aufgetreten bin. Fast zwei Wochen haben wir dann bei Freunden in einem Waldhaus in Centennial, auf einer Ranch bei Laramie und auf einer Farm in Kansas verbracht. Danach sind wir querfeldein durch Colorado, New Mexico und Utah gereist und haben dabei auch einige der wunderbaren Plätze noch einmal besucht, die uns auf unserer sechsmonatigen Wohnmobil-Tour in 2011 besonders tief beeindruckt hatten.
Die Erlebnisse haben mich tief bewegt, und sie sind sehr unmittelbar in die Lieder „von Schatten und Licht im Westen der USA“ eingeflossen: Vierzehn Americana-Songs, angesiedelt zwischen Rock, Folk, Blues and Country, mal still und poetisch, mal aufgewühlt und kritisch. Die Hymne „Old Bristlecone Pine“ ist den ältesten Bäumen der Welt gewidmet, und der Country-Song „Pawn shops“ prangert die unfassbare Waffenpräsenz im amerikanischen Alltag an. „Back to Pacific Time“ huldigt alten Hippie-Klischees, die mir immer noch sehr lieb sind, und der fiktive Brief „Dear Mr. President“ ist eine eindringliche Warnung vor den von Trump erweckten „cowboys, gamblers and old ghosts“. Die politische Dimension des Albums zeigt sich auch in der Ode „Don't ever let them tame you“, die von den Wildpferden in Nevada erzählt, die von einflussreichen Ranchern und mächtigen Mining Companies bedroht werden. Wir haben bei den Recherchen für den Song in Carson City die Naturschutz-Aktivistin Colette Kaluza kennengelernt, sie wird den Song für die Öffentlichkeitsarbeit auf ihrer „Wild Horse Site“ einsetzen. „Fifty days on the road“ wird also auch in den USA Spuren hinterlassen, nur klein, aber hörbar.
Ab März 2020 werden wir das neue Album auch mit Bilderkonzerten vorstellen, mit allen Songs live auf der Bühne, mit spannenden Geschichten und mit Angelikas schönsten Bildern auf der Leinwand. Los geht es mit der Premiere am 7. März im kultigen Wasserkraftwerk Haag in Rotenburg an der Fulda, am 4. Juni geht es ins Theaterstübchen nach Kassel. Weitere Termine sind in Vorbereitung. |